Corona – ein Rückblick einer Mutter

Corona ist immer noch in aller Munde. Wir sind in der „neuen Realität“ angekommen mit Masken unter anderem in Geschäften, kaum Großveranstaltungen, weitreichenden Einschränkungen in Schulen und Kindergärten. Aber wie war eigentlich rückblickend die Zeit im totalen Lockdown? In diesem Artikel möchte ich ein bisschen zurückschauen und die langen 3 ½ Monate Lockdown Revue passieren lassen und schauen, was es mit uns gemacht hat.

Viele sagen sie hatten endlich mehr Zeit mit der Familie, viele Berufstätige, vor allem Eltern, waren sehr an ihrem Limit.

Es waren mehr als drei Monaten die Kindergärten und Schulen für die Hälfte der Kinder geschlossen und hauptsächlich nur für die Notbetreuung geöffnet. Die letzten Wochen gab es mehr Öffnungen und ab dem 29.Juni fand die Betreuung im Kindergarten und der Grundschule wieder recht normal statt. Der Kindergarten unseres Sohnes betreute bis Mitte Mai nur 16 Kinder von den sonst über 90…

Da ich noch in Elternzeit bin, unser Sohn keinen besonderen Förderbedarf hat und kein Vorschulkind ist, war es klar, dass wir unter den letzten sind, die einen Anspruch auf Kindergartenbetreuung haben.

Unser Sohn ist im Februar 4 Jahre alt geworden, er wurde erst im September in den Kindergarten eingewöhnt, da vorher kein Platz dort frei war. Somit hat er insgesamt erst 6 ½ Monate im Kindergarten verbracht minus zwei Wochen Weihnachtsferien, zusätzlich noch zu Scharlach, Krankheiten, und so weiter…

Unsere Tochter wurde im Juli 3 Jahre alt. Seit dem 6. Juli konnte sie eingewöhnt werden. Das war für mich natürlich eine enorme Entlastung.

Jedoch fiel es unserem Sohn von Anfang an schwer, sich von mir zu lösen und in den Kindergarten zu gehen. Das war nach dem Corona-Lockdown nicht anders. Somit hatte ich zwei Eingewöhnungen parallel.

Mein Alltag mit zwei kleinen Kindern in der Corona Zeit

Mein Alltag mit zwei kleinen Kindern in dieser durch Corona beschränkten Zeit war eigentlich jeden Tag eine Herausforderung.

Im Februar dieses Jahres hat mein Mann, der Lehrer ist, Aufgaben des Konrektors übernommen (die Bezahlung ist aber gleich geblieben). Nebenbei betreute er zwei Referendare, davon einen, der zum Sommer hin sein Referendariat abschloss und einen, der erst seit Februar an der Schule ist. Außerdem ist er der Netzwerkbetreuer der Schule, zuständig für die digitalen Medien, für die Schulhomepage sowie für diverse andere Dinge. Diese Liste ließe sich noch um einiges mehr erweitern.

Seit der Corona-Zeit ist er verantwortlich für die Notbetreuungspläne sowie die Stundenpläne der gesamten Schule.

Deshalb verließ er ab dem Zeitpunkt der Notbetreuung oft vor 7.00 Uhr das Haus, kam am Nachmittag nach Hause und arbeitete direkt am Computer weiter. Das Arbeiten wurde nur durch das gemeinsame Abendessen unterbrochen und somit endete sein Arbeitstag meist erst nach 21.30 Uhr.

Dementsprechend blieb der komplette Haushalt, die Kinderbetreuung, die Betreuung meiner 90-jährigen Oma (außerdem der Umzug meiner Oma zu uns) sowie alles, was so anfällt, an mir hängen. Die Kinder haben sich schnell mit der Situation gemeinsam Zuhause abgefunden. Ich habe mir schöne Beschäftigungen für drinnen und für draußen ausgedacht.

Doch trotz dieser vielfältigen Aktivitäten war es für die Kinder irgendwann nicht mehr aufregend, den 7. Basteltag zu haben, das 14. Kuchenrezept auszuprobieren oder das 52. Buch zu lesen… Dies schlug sich natürlich unter anderem in der verringerten Frustrationstoleranz und der schlechten Laune nieder. Wir hatten schöne Tage zusammen, aber oft oder sehr oft gab es Streit zwischen den beiden, was natürlich auch an den Nerven kratzte.

Was mir während der Corona-Beschränkungen schwer fiel

Während des Corona-Lockdowns fiel es mir nach einigen Wochen schwer, für die Kinder interessante Aktivitäten zu finden. Durch den mangelnden Ortswechsel und der fehlenden Möglichkeit, Familie und Freunde zu treffen, waren die Sozialkontakte auf unseren Haushalt beschränkt und boten wenig Abwechslung.

Innerhalb dieser besonderen Zeit hatte ich kaum die Möglichkeit, Zeit alleine zu verbringen oder mich irgendwie zurück zu ziehen. Mein wöchentlicher Sport fiel natürlich aus und ich war komplett an unser Haus gebunden. Schwer fiel mir auch, dass ich kaum Zeit mit meinem Mann hatte, um uns auszutauschen und mit Freunden, um in Ruhe zu reden (es lässt sich schwer telefonieren, wenn sich nebendran zwei schreiende Kinder streiten…).

Was mir persönlich in dieser besonderen Zeit mit Corona-Beschränkungen half

In dieser Zeit war natürlich nicht alles negativ. Gut war wirklich, dass ich noch nicht gearbeitet habe und somit neben Familie und Haushalt keine weiteren weitreichenden Verpflichtungen hatte. Innerhalb dieser anstrengenden Zeit half es mir, wenn auch nur über das Telefon, mich mit Freundinnen und Familie auszutauschen.

Ich nutzte die Zeit, um mich viel mit den Kindern viel zu bewegen – sei es drinnen oder draußen. Wir waren täglich draußen – im Garten oder auch auf Feldwegen und Waldwegen. Manchmal konnte ich sogar kurze Strecken sprinten, wenn die beiden mit Fahrrad und Laufrad schnell unterwegs waren (natürlich nicht, wenn meine 90-jährige Oma dabei war).

Außerdem nutzte ich die wenigen freien Minuten, wenn die Kinder friedlich im Garten spielten, um zu lesen. Das erweiterte meinen Horizont und half mir, auf andere Gedanken zu kommen und nicht nur im Alltagstrubel festzustecken.

In der Coronazeit besann ich mich auf die Freuden einer Mutter und verfasste dazu auch einen Artikel.

Rückblickend war die Zeit des Corona-Lockdowns für mich und meine Familie eine sehr herausfordernde Zeit, die wir uns aber im Kleinen trotz allem schön gemacht haben mit frischer Luft, Bewegung und vielen gemeinsamen Aktivitäten. Trotzdem bin ich froh, dass nun seit einiger Zeit wieder etwas mehr Alltag eingekehrt ist.